Der Verein für Ortsgeschichte Feudenheim präsentiert im Fliednerhaus eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Feudenheimschule.
Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Versuchsschule Feudenheim in den Jahren 1922 - 1933.
Dr. Anton Sickinger kam 1895 als Stadtschulrat nach Mannheim und traf auf einen Gemeinderat, der an einer guten Ausbildung der Jugend interessiert war. Das bestehende Schulsystem war nicht effektiv. Die begabteren Schüler waren nicht ausgelastet und die schwachen konnten nicht genug gefördert werden.
Max Enderlin war der erste Rektor der Versuchsschule Feudenheim, der ein neues Konzept umsetzte. Es war nicht mehr die Paukschule, sondern die Interessen und Fähigkeiten der Schüler und Schülerinnen standen im Mittelpunkt. So hatte diese Schule schon bald ein von den Kindern mitgestaltete Schülerzeitung - UNSER BLATT. Einige kurze Auszüge sind in der Ausstellung zu sehen. Berichte von Ausflügen, Projekten wie das bauen einer Lochkamera, Aufsätze, Exkursionen und dazu viele Linolschnitte geben einen Einblick in die pädagogische Arbeit.
Sicherlich ein Höhepunkt war der Erwerb eines Landheims in Waibstadt.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde das erfolgreiche Versuchsschulmodell zunichte gemacht. Nach dem 2. Weltkrieg begann die Neustrukturierung der Schullandschaft. Maßgeblich beteiligt war hier der Feudenheimer Lehrer und Stadtschulrat Karl Stengel. Die Feudenheimschule war kaum beschädigt und konnte schon bald wieder ihren Betrieb aufnehmen.
Einige Klassenbilder aus dieser Zeit sind zu sehen. Heute ist in dem großen Schulbau die Realschule Feudenheim und das Feudenheim Gymnasium. Die Brüder-Grimm-Grundschule liegt in unmittelbarer Nachbarschaft.